Eigentlich sollte dieser Tag über das Silbertaler Winterjöchle und die Neue Heilbronner Hütte führen, denn diese Abschnitte werden überall als extrem sehenswert beschrieben. Die Einheimischen sprachen jedoch von Bikeverbot, genaues wüsste man aber nicht. Nasse Füße im Hochmoor und ordentlich schieben und tragen besonders zur Hütte war mir eh schon klar. Die Locals empfahlen mir deshalb diese Strecke die sie kannten und auch sehr gut fanden. Also Plan geändert und los ging es. Bis Schruns einrollen und am Ortsende fuhr ich zu Rene` aus Antwerpen auf. Bei einem Schwätzchen stellte sich schnell heraus, dass wir einen großen Teil des Weges gemeinsam fahren können. Macht ja auch mehr Spaß. Er kannte auch den Weg, was mir dauerndes Kartenlesen ersparte. Im sonnigen Silbertal lässt es sich prima radeln, erst recht auf dem Schotterweg immer entlang der rauschenden Litz, links dichter Wald, rechts saftige Wiesen- eben wie es sich gehört. Da wir noch nicht viel geleistet hatten verzichteten wir auf Einkehr im Hasahüsli, was man sonst aber unbedingt tun sollte. Jetzt wurde es anstrengender bei guten 13-14% Steigung, aber sehr guten Wegen. Im Wasserstubental bogen wir links ab Richtung Kristberg. Dieser Streckenteil ist bei nur leichtem auf und ab sehr schön zu fahren. Man merkt aber auch jeden Meter den man sich der Kristbergbahn nähert- Wanderer. Aber es ist Platz genug für alle. Am Kristbergrestaurant machen wir Mittagspause bei einer leckeren Suppe und genießen die Sonne und den herrlichen Ausblick. Hier entsteht das untere Panoramabild. Rene`und mir bleiben nur noch 3 gemeinsame Schiebeminuten zum Kristbergsattel, dann trennen sich unsere Wege. Er fährt ab nach Dalaas, ich fahre weiter zum Ganzleita- Aussichtspunkt. Ohne die Hinweise besagter Locals wäre ich nicht auf die Idee gekommen, diese Route zu wählen. Schon zum Ganzleita muss man einiges schieben, es ist einfach zu steil. Kleinen fahrbaren Abschnitten folgt eine derbe Schiebe- und Tragestrecke vorbei am Schwarzhorn, die mir aber angekündigt war. Ich hatte schon mit etwas weniger gerechnet, aber die fantastische Landschaft entschädigt. Für den der es kann und mag folgt ein exzellenter Trail, schmal und ausgesetzt. Ich hab immer wieder probiert, gehe aber doch lieber auf Nummer sicher. Der Fahrweg zur Lafonsalpe stellt dann kein Problem mehr dar genauso wie die folgenden Höhenmeter zur Alplegi. Bei Rellseck hätte ich besser nach dem Weg fragen sollen, denn eindeutig war die Beschilderung nicht. Ich jedenfalls landete auf einem extremen Pfad steil abwärts durch den Wald, kaum zu laufen mit Bike und entsprechenden Schuhen. Ich war ganz schön sauer, wollte aber auch nicht zurück. Irgendwann fand ich wieder fahrbaren Grund, im Wirrwarr von Straßen und Wegen am Bartholomäberg kam ich dann aber nicht in Schruns sondern in St. Anton raus. Also nochmal kurbeln bis St. Gallenkirch. Na egal, war jedenfalls ein schöner Tag auch dank Rene`, liebe Grüße nach Belgien.

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