Endlich habe ich es geschafft, hier zu sein. Nachdem wir 3:30 Uhr in Leipzig losgefahren sind, fahren wir erst 8:15 Uhr in den Schacht ein. Das könnte man besser lösen. Aber dieses Rennen ist so und so anders, denn ich habe keine genaue Vorstellung was uns  erwartet. Die Berichte von denen, die jemanden kennen der schon mal dort gewesen sein soll waren einfach zu unterschiedlich. Dann zwängt man sich, sein Bike und alle Ausrüstung (Umziehen ist unten) in den Aufzug, der früher die Bergleute beförderte, und los geht es 800m abwärts. Als er uns wieder frei gibt empfängt uns nicht die erwartete Hitze sondern kühler Wind. Sobald man jedoch einen Nebenstollen betritt wird es angenehm warm. Wie schön, denn oben fing es gerade an zu schneien. Es dauert einige Zeit, bis alle Fahrer, reichlich Streckenposten und Sani`s unten sind. Noch sieht alles recht normal aus, große Hallen, Festsaal, Licht etc. Dann geht es los, wir fahren alle zusammen zum Start- Ziel Bereich und wir ahnen, was uns erwartet. Aber es sieht auch klasse aus. Einfach nur Röhren ins Salz gebohrt, keine Abstützungen, keine Sicherungen, wenig Licht. Man mag sich nicht vorstellen, was sich alles über unseren Köpfen befindet. Der Puls ist auf Anschlag und wird erst im Ziel wieder runter kommen. Dann der Start, immer im 10sek. Takt, zu eng sind die Wege und die gesalzenen Wunden von hier sollen schlecht heilen. Auf der Einführungsrunde, die meisten sind auf dem Pickup mitgefahren, haben wir die geilen Abfahrten und harten, langen Anstiege kennengelernt, die jetzt 4 mal bezwungen werden müssen. Es gibt fast keine Erholung, nur ständiges Auf und Ab. Salziger Staub füllt den Lichtkegel und fordert viel Flüssigkeit. Aber ich habe ja meinen Betreuer Frank mit, der mir jede Runde eine neue Flasche reicht. Etwas Angst hatte ich vor “eisähnlichem Untergrund”, wie er verschiedentlich angekündigt war. So schlimm wird es aber nie, wenn man den Grip verliert dann nur, wenn man aus derSpur kommt und in loses Salz gerät. Spikes sind absolut nicht notwendig. Ein über 1km langer heftiger Anstieg saugt in jeder Runde mehr Kraft aus der Wade, ich schaffe es aber fahrend, was nicht jedem gelang. Auf der letzten halben Runde gebe ich nochmal alles und kann mich noch von Fahren lösen, mit denen ich lange Zeit gemeinsam fuhr. Dann bin ich endlich im Ziel- 4 Runden sind für mich wirklich genug, zumal ja das Erlebnis und nicht Quälerei im Vordergrund stehen sollte. Da hier ja niemand weg kann sind auch zur Siegerehrung noch alle da, heute stehe ich mal nicht auf dem Treppchen. Durch die limitierte Starterzahl bleibt alles eher “familiär” und in angenehmer Athmosphäre, ohne sonst üblich gewordene unangenehme Sachen bei Marathons. Unverständlich, warum noch regelmäßig Startplätze frei bleiben. Hier muss man einfach mal gefahren sein, denn es gibt keinen spektakuläreren Rahmen für eine MTB- Veranstaltung.

Im Aufzug

c

Counter

Letztmals erneuert 18.11.2013