September 2009     München - Venedig

München - Achenkirch

130 km

1046 hm

6:24 h

Achenkirch - Wiesen

97 km

833 hm

5:40 h

Wiesen - Dürrsteinhütte

95 km

1580 hm

5:46 h

Dürrsteinhütte - Forno

72 km

1000 hm

4:23 h

Forno - Mel

74 km

1341 hm

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Zum ersten mal seit Jahren war ich ohne Frank unterwegs - Knie im A.... So war ich diesmal der Neue im eingespielten Team von Albi aus Gotha und David aus München. Auch war die Routenwahl etwas moderater, denn von schieben und tragen hatte ich genug und wollte genüsslich FAHREN. Doch die Gesamtsituation ließ das Unternehmen eher zu einer Alpendurchfahrung denn zu einer Überquerung werden. Auch meine Rekordjagd nach dem leichtesten Rucksack (5,3 kg) würde ich bitter bereuen und brachte mir einige bissige Bemerkungen meiner Mitfahrer ein. Unbedingt wollte ich auch mein neues, tolles Allmountain Bike durch die Berge bringen, welches aber für diese Route völlig überdimensioniert war. Aber lest selbst:


1. Tag     München - Achenkirch am Achensee                      130 km   1046 hm    6:24 h

Nach langer Autofahrt durch die Nacht, kurzem Hallo, kurzem Frühstück ging es auch schon los. München - Venedig heißt auch Marienplatz - Markusplatz was bedeutet, wir müssen erstmal in die Stadt. Das Thermometer schlug nicht gerade weit aus, die Wege waren feucht, die Prognosen so lala. So waren wir zum eigentlichen Start schon ordentlich warmgefahren. Schnell ging es an die Isar, an der entlang es sich entspannt radeln lässt. Gerne hätte ich mir mal die berühmten Isartrail und den Bombenkrater angeschaut, aber die Zeit drängte. Wenigstens weiß ich jetzt wo sie sind und der Krater ist ja eh platt gemacht. So ging es viele Kilometer auf einfachen, guten Wegen voran. Ein Zwicken im Oberschenkel zwang mich dann, es ruhiger anzugehen. Deutlich spürte ich jetzt schon die 3kg Mehrgewicht und die andere Geometrie meines neuen Rades. Offenbar näherten wir uns nicht nur dem Karwendel sondern auch einer Regenfront, denn die Straßen waren noch deutlich nass als wir die Auffahrt zum Sylvensteinsee begannen. Hier wurde es dann doch noch mal deftiger. Runter in den Wald, hoch auf die Straße, die man gerade verlassen hatte, runter in den Wald usw. Am Ende eines langen Tages zehrt das ganz schön. So hatten wir in Achenkirch genug, suchten Unterkunft und ließen es uns gut gehen. Dieser Tag lässt sich sicher für jeden Geschmack variieren, z.B. traillastiger und technischer an der Isar hinter München oder einfacher indem man ab dem Sylvenstein auf Asphlat bleibt.


2. Tag     Achenkirch - Zillertal - Pfitscherjoch - Wiesen            97 + 21km      833hm        5:40 h

Die Wege sind noch nass als wir starten und von den Gipfeln rund um den Achensee ist nicht viel zu sehen. Dennoch ist die Umfahrung des Sees eine nette Einrollstrecke. Auf Schotter geht es abwärts Richtung Inntal, ab wo uns ein langes Flachstück durch das Zillertal erwartet. Erinnerungen werden wach an meine ersten Versuche mit dem Bike in den Bergen 2003. Wenn auch diese Wegstrecke nicht besonders zum Verweilen einlädt ist dennoch Pause in Mayrhofen angesagt. Und wir können doch tatsächlich Sonnenschein genießen, stärken uns ausgiebig beim M-Preis am Ortsausgang. Das hat zur Folge, dass die Lust auf Höhenmeter zum Schlegeisspeicher dahin ist. So lacht uns bald eine Bushaltestelle an und wir sind schnell entschlossen (21km oben). Auch bei schlecht Wetter ist dies eine zu empfehlende Variante. So haben wir oben genügend Zeit, das Pfitscherjoch in Angriff zu nehmen. So hieß es ja vor Jahren, der Trail wäre bearbeitet worden und großteils fahrbar, das stimmt so nicht. Abwärts allerdings in Richtung Zillertal würde ich das gerne mal machen. So zog der Himmel wieder zu und mit jedem Höhenmeter wurde es feuchter. Im Nebel und Niesel erreichten wir den Pass, auch mit Busfahrt war die Pause verdient. Die Abfahrt ist nicht weiter erwähnenswert, wird sie doch auch von Autos genutzt. Einige kleine Wiesen- und Waldtrails verfeinerten die Sache, bevor es zurück auf Asphalt ging. So steuerten wir Wiesen an, wo Albi und David schon mal Station machten.


3. Tag   Wiesen - Franzensfeste - Bruneck - Prags - Dürrsteinhütte        95km    1580hm    5:46h

Im Groben kannte ich die heutige Strecke und wusste somit- das zieht sich. Wegen einiger Erdrutsche war der Zugang ins Pustertal eigentlich gesperrt, das ignorierten wir, die Schäden am Weg hielten sich in Grenzen. Zu erzählen gibt es von den nächsten Kilometern nicht viel, so ritten wir in Bruneck ein und machten Rast bei herrlichstem Wetter. Ab Ortsausgang wichen wir doch einige male vom GPS-Track ab, was aber endlich auch mal etwas Abwechslung brachte. Dafür aber auch unerwartete Höhenmeter und ein kleines Schiebestück auf Wiese, denn die Beine wollten diese Steigung nicht mehr treten. Die Gedanken kreisten jetzt um die lange Auffahrt zur Plätzwiese. In Prags hielten wir Ausschau nach dem Bus, denn das Wetter wurde zunehmend schlechter. Aber zu spät. So spurtete Albi los Richtung Brückele, auf halber Höhe zum Tagesziel gelegen. Da konnten und wollten wir nicht mehr folgen und so musste er wegen uns den nächsten Bus ziehen lassen. Prompt begann es heftig zu regnen und das kleine Wartehäuschen füllte sich mit Bikern. Da jagd man wirklich keinen Hund vor die Tür und der nächste Busfahrer hatte ein Einsehen. Den Rest Fahrstrecke zur Dürrsteinhütte blieb es von oben trocken. Gegen den dann einsetzenden Dauerregen half nur das gute Essen und diverse Getränke die Stimmung aufzuhellen. Diese Hütte kann ich nur empfehlen.


4. Tag     Dürrsteinhütte - Cortina DÀmpezzo - Forno di Zoldo        72km    1000hm    4:23h

Als ich nachts mal raus musste freute ich mich, dass der Regen nicht mehr aufs Dach prasselte. Am Morgen dann wussten wir warum: Aus Regen wurde Schnee. Heute sollte es eigentlich richtig in die Berge gehen, noch höher hinaus. Das konnten wir schnell vergessen bei der Wetterlage. Also auf Richtung Tal und improvisieren. Aus Schnee wurde wieder Regen und der Himmel machte nicht den Eindruck als ob sich da bald was ändern würde. Die Fahrt auf der alten Bahntrasse Richtung Cortina ist eigentlich auch nicht verkehrt, nur nicht unter diesen Umständen. Nässe und Kälte kroch durch die Klamotten und etwas beschämt wegen meines anfänglichen Jubels über den leichtesten Rucksack schielte ich nun neidvoll auf die echten Regenhosen und Überschuhe meiner Mitfahrer. In Socol entschlossen wir uns dann doch, den Asphalt zu verlassen. Richtung San Vito geht es herrlich durch den Wald, wenn man nicht im Dauerregen unterwegs ist. Eine ausführliche Einkehr in eine Bar war angesagt. Irgendwie mussten wir unsere grobe Marschrichtung halten, deshalb stand jetzt der Passo Cibiana auf dem Programm. Keine besondere Aufgabe, aber ich tat mich schwer mit aufgeweichtem Körper und schwerem Rad. So saßen Albi und David lange gemütlich am Feuer, als ich den Pass erreichte - Stimmung = 0. Aber es sollte noch weiter gehen. Nach zügiger Abfahrt bei 2°C und Regen war dann der Ofen total aus. Kann mich nicht erinnern, jemals so fertig und ratlos gewesen zu sein angesichts verriegelter Häuser, klapperndem Körper, der Unfähigkeit auch noch einen Meter fahren zu können und wollen. Ein barmherziger Hotelier schloss sein Haus und vor allem seinen Heizungskeller auf, wo wir jeden Fleck mit nassem Kram belegten. Beim Bier später taten wir uns immer noch schwer, einen Plan für den nächsten Tag zu basteln. Das Wetter sollte so bleiben. Fahrrad? Bus? Wir verschoben die Entscheidung auf den Morgen...

Bilder???  Fehlanzeige. Kamera und Wasser vertragen sich nicht.


Rest kommt noch .....

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Letztmals erneuert 18.11.2013