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Tag 3
Tornantissima 15km 540hm aufwärts, 2000hm abwärts
Auf diese Tour war ich besonders
gespannt. Die reinen Daten klingen dürftig, aber selbst Vincenzo, unser Shuttlefahrer, sprach von „technical Trail“. Ja, wir haben es uns leicht gemacht. 1500hm mit dem Shuttle bequem erledigt, von den verbleibenden Höhenmetern
haben wir bestimmt 450 geschoben. Wenn Stanciu`s Roadbook bei SCHIEBEN genau 0 Meter aufweist grenzt das fast an arglistige Täuschung. Selbst wer extrem stark ist muss auch extrem dumm sein, sich hier zu quälen, obwohl es
solche Mischung ja durchaus gibt. Das Gelände gibt es einfach nicht her und ihr werdet alle Kraft brauchen. Irgendwann kippt der Weg über den Grat und ein wenig fährt uns schon der Schreck in die Glieder. Evtl. könnten wir
einiges fahren wenn nicht die Angst vor Absturz vom Steilhang lähmen würde. Wir probieren und bald wird es besser. Was heißt besser. Toll, toller, am tollsten – Pizzini, Bernina, Tournantissima. Wobei, ich stehe zur Aussage vom
Bernina, denn heute hat es einen ganz anderen Charakter. Der Anteil durchaus anspruchvollen Singletrails ist etwa so hoch wie die Wahlbeteiligung in der DDR. Zunehmend meistern wir auch die Spitzkehren, nicht alle, aber viele.
Und diese wollen einfach nicht enden. Die letzten der knapp 2000 Abfahrtmeter rüttelt man über kindskopfgroße Steine auf einem irgendwas dahin, denn Straße kann es nicht sein, wer oder was kann diesen sagen wir Weg nutzen?
Überhaupt stellt sich wie so oft die Frage – wie kommt diese Tournantissima in diesen Berg? Egal, sie ist da, wir sind sie gefahren und ihr solltet es auch unbedingt mal tun.
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