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Tag 4. Zugspitze 13km, 1600hm, 5:15h AV 3,0kmh
Die Zeichen mehren sich, dass ich älter werde – wir gehen
WANDERN. Ok, es soll auf die Zugspitze gehen und das war auch ein wenig geplant. Die Route über Ehrwalder Alm, Gatterl und Knorrhütte ist zwar Standart, aber für uns als Flachlandtiroler dennoch eine Herausforderung. Da das
Wetter nicht das Allerbeste ist sind wir fast allein unterwegs. Es geht von Anfang an ordentlich zur Sache, doch mit jedem Höhenmeter gewinnt der Tag an Klasse. Einfach tolle Bilder die sich dem Auge bieten. Dann der
Grenzübertritt am Gatterl und ein erster Blick auf die Knorrhütte und die Rheintalhütte tief unten in der Schlucht. Doch noch muss gearbeitet werden. Die meisten Höhenmeter stehen uns noch bevor. Ab der Knorrhütte geht’s
eigentlich nur durch Schotterfelder. Mehr sehen wir wegen der zunehmenden Bewölkung auch nicht. An der Seilbahn auf dem Platt fragen wir sicherheitshalber nach der Machbarkeit des weiteren Weges, denn der ist nicht erkennbar,
wir sind unerfahren und dürfen auch die letzte Talfahrt nicht verpassen. Aber alles ok. Doch die Halde bis zur Forschungsstation fanden wir extrem anstrengend. Äußerst steil, ganz lockerer Untergrund, jeder Tritt muss sitzen.
Danach geht es direkt in die Steilwand. Für jemanden wohnhaft in der Leipziger Tieflandsbucht gilt das als hochalpin. Auf einem Grat noch unterhalb des Gipfels sind wir durchaus froh das wir in den Wolken sind, so müssen wir
nicht sehen wo wir gerade stehen. Dann zeichnen sich erste Umrisse eines Sendemastes ab, wir hören Stimmen, wenig später ist es geschafft. Das Bier war verdient und so eine „Wanderung“ ist auch für mich OK.
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Tag 6. Seebensee - Plansee 84km, 1400hm, 5:48h, AV 14,6km/h
Tag 6? An Tag 5 war das Wetter so schlecht das wir uns
entschlossen, einfach mal nichts zu tun, wenn man mal Kino gehen, essen, Bier trinken außen vor läßt. Viel besser sah es heute auch nicht aus und aus der Panoramatour zum Seebensee wird sicher nur eine Tour zum See. So ließen
wir uns zur Ehrwaldalm gondeln und nutzten dann gemütliche Fahrwege zur Hochfeldernalm, dann rasant abwärts ins Gaistal. Erstmals trafen wir hier andere Biker, vornehmlich unterwegs auf Wochendtrip den Wetterstein zu umrunden.
Eigentlich sehr nett hier im Tal, es fehlte nur etwas an Sonne. Vorbei am Blindsee begann die Auffahrt Richtung Seebensee. Diese teilten wir mit reichlich Wanderern. Angekommen an der Alm erklärt sich auch warum. Bleibt noch
ein letztes kleines Steilstück zum See, wo es heute außer grau nichts zu sehen gibt. Bei genügend Zeit und gutem Wetter lohnt sicher der Fußmarsch zur Coburger Hütte, die exponierte Lage läßt fantastische Ausblicke vermuten. So
bleibt uns nur der Rückweg über die Skipisten nach Ehrwald, wo die Bremsbeläge qualmen und die Scheiben bläulich schimmern. Fehlt noch der Plansee. Eine Seite kennen wir schon, siehe Tag 2, die andere soll heute folgen,
inklusive Nachtfahrt. Auf Grund des Wetters und des scheidenden Tages sind wir ganz alleine auf dem Trail, viel flüssiger als beim ersten mal läuft es heute. Die unbekannte Seite entpuppt sich als nicht anspruchsvoll, aber
einfach nur schön zu fahren. Das Licht weicht zunehmend aus dem Tag, in der Ferne brennt ein Feuer am Ufer, wir gesellen uns dazu, schwatzen, bauen das Licht an. Es beginnt zu nieseln, nicht so schön für den Weg runter nach
Gries. Der Radweg nach Ehrwald läßt sich dann wieder locker bestreiten. Pizza bestellen, Bier öffnen, so geht der letzte tag dahin.
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